Einst aus einem Filmprojekt entstanden ist Hyparschall längst auch der Name der Band um Thomas Koch (Stimme/Lyrics), Gerald Rabe (Gitarre/Sampling) und Andreas Gentzsch (Schlagzeug/Keyboard). Dem Vernehmen nach gab es keinen besseren, der den Sound der drei umtriebigen Herren beschreibt, die jeder für sich die Magdeburger Untergrund-Kultur nachhaltig geprägt haben… Eine Klang-Zeitreise ist es geworden. Die Stücke sind musikalisch wie atmosphärisch eindrucksvoll und entfalten mit ihrer emotionalen Intensität einen hypnotischen Malstrom. Ein auf das Wesentliche reduziertes und dennoch erfüllendes Hörerlebnis für Hirn, Bauch und Ohr. Das Erlebnis aber auf den Klang zu reduzieren, bleibt vollkommen unzureichend.
Der Gesangs- und Erzählgestus Thomas Kochs sowie die vertonten, von ihm selbst geschriebenen Gedichte sind essentiell und nehmen einen gefangen. Einer eindeutigen Interpretation verschließen sich diese sehr charmant. Und dann sind da Abstraktion, Reduktion und Irritation. Ein Falltürspiel mit Ungewissheiten, das der Gruppe noch immer eine gewisse Bedrohung einverleibt. So zieht sich zum Beispiel ein perkussiver Grundton durch weite Teile des Albums, der die Effektivität desselben zusätzlich erhöht. Gerade diese Momente des Understatements entfachen enorme Magie. Richtig laut und wild können Hyparschall ohne Zweifel auch… Auf ihrem Debüt siegen der Moment der Kontrolle und die Andeutung stets über den Ausbruch selbst. Ein tolles intensives Album, das man sich unbedingt auch live gönnen sollte.
von Henning Lühr
hyparschall TON FILM GbR
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